![]() |
|
|
Ich ging den langen Flur hinunter um zu meiner nächsten Stunde zu gelangen - Biologie. Eine weitere Stunde um den Tag wenigstens etwas hinter sich zu lassen. Ich war schon froh, dass ich hier meine Ruhe hatte. Mein Platz neben mir war wie immer leer. Öfter hatten es Jessica und noch ein paar andere Mädchen versucht, mit mir ein Gespräch zu führen, aber auf diese Art der Konversation stand ich nicht. Und um sie in Sicherheit zu wiegen, blieb ich auch diesen Gesprächen gerne fern. Vorallem wenn man die Fähigkeit besaß, ihre Gedanken zu belauschen. War es belauschen? Nein, sie schrien schön förmlich ihre Wünsche heraus. Ebenso heute.
Sie galten dieser neuen Schülerin - Isabella Swan. Ganz Forks wusste über ihr Erscheinen bereits bescheid. Sheriff Swan hatte gute Arbeit geleistet und sie schon angepriesen. Und laut Mikes Gedanken, schien sie sehr hübsch zu sein. Wie sollte es auch anders sein. Jessica jedoch schien es nicht zu gefallen.
Ich betrat nun den Biologieraum. Mister Molina war noch nicht da, also ging ich auf meinen Platz zu, legte die Tasche auf den freien Stuhl neben mir und nahm platz. Da Mikroskope auf dem Tisch verteilt waren, holte ich nur meinen Block und einen Stift heraus. Ich war in Gedanken versunken, als es zum Unterricht klingelte.
In Gedanken war ich schon mit Emmett und Jasper auf der Jagd. Wir hatten schon lange nicht mehr gejagd und naja, es war mal wieder an der Zeit, denn sie hatten in den nächsten Tagen außergewöhnlich schönes Wetter angesagt. Ganz zu unserem Missfallen. Doch als die Tür aufging und nach und nach die Schüler, sowie Mister Molina den Raum betrat, wandte ich meinen Blick erneut zur Tür. Gerade kam Mike herein, gefolgt von der Neuen. Nun konnte ich mir ein Bild von ihr machen und ich musste gestehen, ich konnte Mikes Äußerungen gut verstehen. Aber auch sie war nur ein Mädchen, dessen Gedanken nun Teil meiner selbst waren. Gedanken die mir nicht verborgen bleiben würden. Und ich befürchtete fast, da es keinen anderen Platz geben würde, würde sie gezwungener maßen neben mir sitzen müssen. Ich nahm schon mal die Tasche, legte sie auf den Boden und rückte ganz an den Rand meines Tisches, ehe ich wieder zu ihr sah, die nun neben den Ventilator stand und ihr Geruch, ihr süßlicher Geruch ihres Blutes stach barsch in meine Nase und reflexartig schlug ich meine Hand vor Mund und Nase. Wie kommt es, dass ihr Blut so verführerisch auf mich wirkt? Sie war wie all die anderen Mädchen. Ich versuchte mich ihrem Blut, dem Drang zu wiederstehen, sie abzuschlachten, ihr Blut meine Kehle hinunter rennen zu lassen. Ich überlegte, wie lange ich wohl brauchen würde um hier aus einem Unterrichtsraum ein Blutbad zu machen? Keine Sekunde würde ich brauchen um den Lehrer zu überwältigen. Für meine Klassenkameraden würde ich keine weitere Sekunde brauchen, und noch ehe Bella es bemerken würde, würden sich meine Zähne in ihre pulsierende Ader stechen und meinem Drang nach ihrem Blut lindern.
Ich würde das Land verlassen müssen, meine Familie ebenso. Und dieser Gedanke war der einzige, der mich von meinem Vorhaben abhielt. Ich würde ihr Leben nur erschweren. Ich nahm erneut einen kräftigen Atemstoß, welcher natürlich völlig überflüssig ist, und versuchte ihren Blutgeruch abzuschirmen und konnte nur hoffen, dass diese Stunde genauso schnell verging, als die erste.
Auch wenn ich sicherlich unhöflich wirkte, so war es ihre einzige Chance, weiter zu leben.
Bevor ich die Klasse betrat hörte ich mir eine Vertraute Stimme die mich rief. Als ich mich umdrehte war es Mike. Ich schenkte ihm ein kleines Lächeln, da ich nicht so der Typ für Konventionen war. Er erzählte mir das wir jetzt zusammen unterricht hätten und betraten den Raum zusammen. Ich sah mich um, die Klasse war schon mit allen gefühlt und ich kannte niemanden außer Mike und Eric. Mike ging mit mir zum Leher und stellte mich vor. Ich blieb beim Ventilator stehen, das nicht meine Absicht war. Mein Blicke schweifte wieder über die Klasse und blieb auf einem Jungen hängen. Unsere Blicke trafen sich für einen kurzen Blick und schnell schlug er seine Hand gegen seine Nase. Ich wusste nicht so recht wie ich darauf reagieren sollte und blickte leicht traurig zu ihm.
Ich wandte mich leicht von ihm ab und begrüßte den Leher, der mir mein Biobuch gab und mich auf meinen Platz wieße. Als ich zum Platz sah, stellte och fest, dass ich genau neben diesem Jungen sitzen musste. Ich merkte wie mein Herz leicht immer höher schlug je näher ich ihm kam. Ich legte meine Tasche neben meinen Platz und setzte mich auf den Stuhl neben ihm und versuchte mich auf den Unterricht zu konzentrieren, was nicht grade leicht war, weil mich immer mein Blick zu ihm zog. Ich musste fast immer nur zu ihm schauen.
Sie kam nun zu mir an den Platz und die Gier nach ihrem Blut wuchs erstaunlicher Weise immer mehr. Noch nie habe ich menschliches Blut so sehr begehrt wie das ihre. Noch nie zuvor hat mich die Anwesenheit eines Mädchens so schwer mit mir kämpfen lassen. Auch wenn ich gedanklich immer und immer wieder die Szenerie abspielte in die sie mich ungewollter Weise brachte, musste ich mich dennoch beherrschen. Ich bemerkte und spürte ihre unsichere Haltung und dass sie sich so verhielt war ihre Rettung. Doch immernoch versuchte ich aus diesem Mädchen schlau zu werden. Ich wusste und weiß nicht warum ich sie, oder besser ihre Gedanken nicht hören kann. Mir wurde schlagartig bewusst, dass ich rein gar nichts über sie wusste. Ich konnte nichts über sie in Erfahrung bringen. Dass würde heißen, ich müsste erneut in den Gedanken von Mike, Eric, Jessica und Angela wühlen, um vermeintliche Gedanken von ihr zu erfahren.
Einige Male drehte ich mich zu ihr herum, versuchte aus ihrem Blick, ihren Augen schlau zu werden, doch mein Blick ihr gegenüber war nicht freundlich. Ich hasste es, dass ich nichts hören konnte.
Was ist es? Warum lässt sie mich nicht an ihren Gedanken teilhaben? Oder ist sie zu ehrlich um absurde Gedanken zu hegen? Sie nicht viel anders als die anderen hier. Ich muss mehr über sie herausfinden.
Ich wandte meinen Blick von ihr ab und spürte ihren durchdringenden Blick auf mir ruhen.
Mir wurde auch schlagartig klar, dass Alice meine Visionen wie ich Bella umbringen würde, sehen könnte und dass müsste nicht sein. Ich schluckte also meine Wünsche herunter, atmete unnötiger Weise ein und aus und versuchte meine Wut ihr gegenüber zu verbergen, als ich mich leicht zu ihr herum drehte und versuchte mir ein Grinsen abzuzwingen.
"Du bist Bella, oder? Ich bin Edward Cullen."
Auch wenn Mister Molina auf uns zu kam, kam von ihm jedoch kein Wort des Stillschweigens. So wandte ich mich ihr wieder zu und sprach: "Und, genießt du den Regen?"
Dumme Frage, aber es interessierte mich, wie sie von Forks und über Forks dachte.
Ich spürte die Feindseligkeit die er gegen mich hatte und verstand nicht warum. Ich wüsste nur zu gerne was in ihm vor ging. Ich sah an mir herab, ich hatte nichts was einen grundsätzlich abschrecken würde. Ich roch sogar an mir, aber stinken tue ich auch nicht.
Er wandte seinen Blick von mir wieder ab, doch ich konnte es nicht lassen immer wieder zu ihm zu blicken. Es war fast so als ob meine Augen förmlich nach seinem Blick suchten, der so undurchdringlich und leer blickten. Ich blickte kurz zu Tafel, wo Mr. Molina etwas erklärte.
Doch dann drehte er sich leicht zu mir um, sodass ich jetzt in sein Gesicht blickte. Ich nickte knapp nach seiner Aussage. Jetzt wusste ich seinen Namen. Edward Cullen! Es war ein Name den ich nicht so schnell vergessen würde. Er blickte kurz nach vorne und ich folgte seinem Blick und sah das Mr. Molina zu uns kam, aber er ging anscheinend nur durch die Reihen, da er uns nicht groß sonderlich beachtete.
Dann drehte sich Edward wieder mir zu. " Du stellst mir einen Frage über das Wetter?", ich runzelte leicht mit der Stirn.
Verdammt, was tat ich da? Versuchte ich gerade wirklich alles auf eine Karte zu setzen und all dass auf Spiel zu setzen, wofür ich all die Jahre gekämpft hatte? All die Jahre in denen ich versuchte mich so unauffällig wie nur Möglich durchs Dasein zu lotsen? Doch sie hatte etwas an sich, und ich wusste nicht was es war, aber ich fühlte mich ihr so nah wie keiner zuvor. So sehr ich mich auch versuchte ihr fern zu halten. So sehr ich auch versuchte meinen Augen zu befehlen sich von ihr abzuwenden, so misslang mir doch gänzlich alles. War sie es, auf die ich all die Jahre gewartet hatte? Das konnte nicht sein. Ich könnte und würde es nicht wollen sie solch einer Gefahr auszusetzen. Einer Gefahr wie mir. Ich bin ein Monster und dass dürfte sie niemals zu Gesicht bekommen. Doch so sehr ich mich wandt, so sehr ich all meinem Verstand befahl, wieder die Schutzstellung einzunehmen, misslang auch das mir. Ich wollte bei ihr sein, wollte ihr Nahe sein. War dies wirklich möglich? Ich meine ich kannte sie nicht. Wusste nichtmal wer sie war, wie sie war. Das einzige was ich wusste war, sie hieß Isabella Swan und war Charlies Tochter. Wieder ein Fehler dem ich versuchen sollte aus dem Weg zu gehen.
Ihre zierlichen Lippen säuselten sich leicht bei meiner Frage und auch meine Lippen ließen ein Schmunzeln erscheinen. "Ja ich glaube, das wollte ich." Ich mochte den Regen, was wohl ausschließlich daran lag, dass wir ein kleines Geheimnis mit uns rumtrugen. "Ich habe das Gefühl, dass du nicht gern hier in Forks bist. Du wohnst nun bei Charlie, richtig? Warum bist du nicht mehr bei deiner Mutter?" Ich machte gar nicht erst den Anschein, als wäre ich neugierig, denn ich war es. Ich wollte alles über sie erfahren. Jegliches Detail welches sie mir preisgab.
Ich spürte wie die Atmossphäre zwischen uns beiden leicht wankte.Über was er wohl dachte? Ich konnte mich nicht mehr auf den Unterricht konzentrieren, alles was ich vor mir sah, war er. Es war so ein wirklich seltsames Gefühl das ich bekam, wenn sich unsere Blicke trafen und ich wusste das ich dem nachgehen musste, ob ich nun wollte oder nicht. Die Luft zwischen uns wurde etwas klarer und ich merkte auch, wie er sich etwas lockerte, was mich sogar sehr beruhigte.
Ich konnte mir ein kleines Lächeln einfach nicht verkneifen und es freute mich das wir uns langsam etwas näher kamen. " Ich mag eigentlich keinen Regen, weder Nässe noch die Kälte", erklärte ich ihm. Ich blickte aus dem Fenster, es regnete wie aus Eimern. Ich stellte mir schon innerlich vor, wie ich zu meinem Wagen laufen musste. Zum Glück hatte ich an eine Jacke gedacht. Ich blickte ihn leicht stumm an nach seinen Fragen. Er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen, ich war nicht so gut vertraut mit Forks...und wollte eigentlich in Phönix bleiben. " Ähm.. es ist so", begann ich leicht kleinlaut," Meine Mutter hat wieder neu geheiratet und es ist nicht so das ich ihn nicht mögen würde, er ist echt sehr nett. Jedoch musste er die meiste Zeit weg und Mum blieb bei mir, aber ich wusste das sie traurig war, also beschloss ich eine zeit lang zu meinem Vater zu ziehen. Und jetzt wohne ich bei ihm und mache hier meinen Abschluss", erklärte ich ihm.
![]() 0 Mitglieder und 1 Gast sind Online |
![]()
Das Forum hat 165
Themen
und
518
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: |
![]() | Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen |